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VDMA: Großanlagenbau wächst auf langjährigen Höchststand

17.05.2024 - Gemäß Angaben aus einer Pressekonferenz vom 17. April 2024 lagen die von den Mitgliedern der VDMA Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau (AGAB) 2023 im Inland verbuchten Auftragseingänge mit 24,3 Mrd. € um 15,7% über dem Niveau des Vorjahres (2022: 21,0 Mrd. €).

Dieser Wert stellt einen langjährigen Höchststand dar und speist sich sowohl aus Groß- und Megaprojekten für nachhaltige Anlagen als auch aus Aufträgen für Services und Ersatzteile. „Der Einsatz innovativer Technologien in der Projektabwicklung sowie die strategische Ausrichtung der Unternehmen auf neue Märkte und klimaschonende Technologien hat wesentlich zu diesem Wachstum beigetragen“, benannte Jürgen Nowicki, Vorsitzender der AGAB und CEO von Linde Engineering, die Gründe für diesen Aufschwung.

Die Bestellungen im Inland stiegen 2023 um 45,4% auf den Rekordwert von 9,6 Mrd. € (2022: 6,6 Mrd. €). Auslöser waren neben einer Vielzahl von Klein- und Serviceaufträgen aus dem Energiesektor mehrere Großaufträge für nachhaltige Anlagen, insbesondere aus der Stahlindustrie. Die Auslands-Auftragseingänge lagen 2023 mit 14,8 Mrd. € um 2,5% über dem Niveau von 2022 (14,4 Mrd. €). Damit ist es den AGAB-Mitgliedern gelungen, den Wegfall des russischen Marktes sowie die rückläufige Nachfrage aus China und Indien durch die Gewinnung neuer Kunden in anderen Weltregionen zu kompensieren.
Besonders erfolgreich waren die VDMA-Großanlagenbauer 2023 in Westeuropa und Nordamerika. Dort verbuchten die Unternehmen Aufträge im Wert von 7,7 Mrd. € (2022: 7,2 Mrd. €). Wichtigster Einzelmarkt waren die USA mit Bestellungen von 2,4 Mrd. € (2022: 2,2 Mrd. €), gefolgt von Italien mit 1,1 Mrd. € und Großbritannien mit 860 Mio. €. Im US-Markt wirkten sich die vom Inflation Reduction Act ausgehenden Investitionsanreize positiv auf die Anlagennachfrage aus. „Die Zahlen belegen, dass es unseren Mitgliedern in kurzer Zeit gelungen ist, den Wegfall vormals wichtiger Märkte zu kompensieren. Der Schlüssel dazu ist Agilität: Anlagenbauer haben ihre Organisation so aufgestellt, dass sie flexibel in volatilen Märkten agieren können“, erläuterte Nowicki.

Chancen für die Branche eröffnen sich im aktuellen Marktumfeld vor allem durch den steigenden Bedarf an nachhaltigen Produktionsanlagen und Kraftwerken. Dabei gewinnen Übergangstechnologien, bei denen Kohlendioxid abgeschieden und gespeichert wird (CCS = Carbon Capture and Storage) oder einer anderen industriellen, stofflichen Nutzung zugeführt wird (CCU = Carbon Capture and Utilization), an Akzeptanz, vor allem in den USA und in Europa. Deutschland hat in einer bemerkenswerten Richtungsentscheidung seinen bisherigen Standpunkt neu justiert und will die Anwendung von CCS und CCU nun ermöglichen. Der Großanlagenbau, der mit seinen Technologien auch zum Weg Europas in eine klimaneutrale Zukunft entscheidend beitragen kann, schließt sich den Forderungen europäischer Wirtschaftsverbände an, den Binnenmarkt weiter zu vertiefen. „Die Dynamik der europäischen Integration muss erneuert werden“ sagte der Geschäftsführer der AGAB, Dr. Harald Weber (Bild) gerade mit Blick auf die bestehenden Hemmnisse bei der innereuropäischen Arbeitnehmerentsendung und verwies auf das vom VDMA unterzeichnete Papier.

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