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Chancen und Risiken der Standard-IT

Ein Interview mit Axel Oppermann, Senior Advisor, Experton Group AG, zum Supportende von Windows XP

19.07.2015 - Standard IT-Tools und Betriebssysteme aus der IT Welt bringen auch in der Produktionsumgebung und im Labor viele Vorteile mit sich, bergen aber auch diverse Risiken.

Standard IT-Tools und Betriebssysteme aus der IT Welt bringen auch in der Produktionsumgebung und im Labor viele Vorteile mit sich, bergen aber auch diverse Risiken. Neben den Anforderungen für Cyber-Security stellen die kurzen Lebenszyklen eine besondere Herausforderung dar. LVT LEBENSMITTEL Industrie befragte Axel Oppermann, Senior Advisor, Experton Group AG, zum Supportende von Windows XP.

LVT LEBENSMITTEL Industrie: In welchen Branchen der Prozesstechnik und wo genau dort sind heute Windows Betriebssysteme und insbesondre Windows XP im Einsatz?

A. Oppermann: In nahezu allen Branchen der Prozesstechnik sind noch relevante XP-Installationen zu sehen. Dies ist sowohl bei kleineren bzw. mittelständischen Unternehmen der Fall, als auch bei einzelnen Großunternehmen. Es ist jedoch zu erkennen, dass kleine mittelständische Unternehmen vor den größeren Herausforderungen stehen. Dies hängt damit zusammen, dass sie das Thema relativ lange ignoriert haben. Ein Problemfeld stellen noch einzelne Geräte dar, die für spezielle Prüf- oder Messaufgaben genutzt werden. Diese sind zwar von der absoluten Anzahl relativ gering. Die Bedeutung ist hier allerdings enorm groß. Die Herausforderung der Migration liegt bei diesen Geräten auf Ebene der Applikationen.

LVT: Die Zyklen in der IT sind um ein Vielfaches kürzer als in den Produktionsbereichen von Chemie, Pharma oder Food. Wie gehen Sie mit dieser Diskrepanz um oder wie müssen Ihre Kunden mit dieser Diskrepanz umgehen?

A. Oppermann: Ja, die Zyklen in der IT sind um ein Vielfaches kürzer als in der Verfahrenstechnik. Und die Abstände werden in den kommenden Jahren noch größer, da sich die Zyklen im IT-Umfeld abermals verkürzen. Um Probleme und Hindernisse frühzeitig zu erkennen – bzw. im Keim zu ersticken – muss eine auf das Unternehmen abgestimmte und integrierte Roadmap von Produkten und Lösungen aus dem Bereich Produktion und IT erstellt werden. Diese Roadmap wird ergänzt durch Informationen der eigenen Ist-Situation und definierten Zielen. Die gesammelten Informationen gilt es in belastbare Systeme und plastische Modelle zu übertragen. Auf dieser Basis – und den definierten Zielen – können unterschiedliche Szenarien durchgesprochen werden. Doch die Realität sieht gegenwärtig noch anders aus: Eine durchgeführte Studie zeigt, dass sich über 60% der Entscheider in Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern nicht mit Produkt- Roadmaps des Softwareherstellers beschäftigen. Noch frappierender zeichnet sich das Bild bei der Deployment-Planung ab. So gaben dreiviertel der IT-Entscheider an, im Rahmen von Bereitstellungsprojekten keine unterschiedlichen Szenarien auf Basis der Roadmap der involvierten Hersteller zu validieren. Hierdurch verbauen sich die Unternehmen oftmals operative und strategische Optionen. Dies kann in einer integrierten Welt – wie zwischen Automation und IT – nicht funktionieren.

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